Thursday 9 August 2012

"Öh, lesen ist langweilig"

Bevor ich heute zu meinem eigentlichen Thema komme, möchte ich erstmal der Bloggerin von Dreaming Daisies danken, die mir zwei Awards für meinen Buchblog verliehen hat, vielen Dank dafür! Außerdem ist gestern das lang erwartende Paket mit dem Buch "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Green angekommen, yippieh. Ich hab es gestern mit einem Zug durchgelesen, werde euch demnächst darüber berichten.

Ich möchte heute mit euch über ein Thema reden, was ich mich.. ja, eigentlich schon ziemlich lange beschäftigt: das Desinteresse an Bücher. Während meiner Schulzeit war das ein häufiges Thema in unserer Klasse, weil manche einfach nicht einsahen, Schullektüre zu lesen. Ich meine gut, man kann niemanden irgend ein Buch andrehen, weil jedem steht es frei zu entscheiden, ob er liest oder nicht. Ich möchte ja auch nicht "gezwungen" werden, ein Instrument spielen zu müssen. Trotzdem finde ich, dass Bücher zur Allgemeinbildung gehören. In der 8. Klasse oder so hatten wir eine Debatte über das Bücher lesen. Es gab zwei Gruppen: die eine, die gerne liest (darunter ich) und die andere, die es eben nicht (gerne) tut. An ein Argument von der Gegengruppe kann ich mich noch ganz genau erinnern: "Öh, lesen ist langweilig."
LANGWEILIG? Wie zum Teufel kann Bücher lesen langweilig sein? Ich erinnere mich noch gut an meine Kindheit mit den Büchern von Alexander Wolkow, dann als ich Jugendlicher war hat mich Kafka interessiert und bis heute liebe ich es einfach, in ein Abenteuer, ja sogar in ein Leben einzutauchen und meinen Horizont zu erweitern. Wie kann ein Buch denn langweilig sein, wenn es um fantastische Gestalten und Abenteuer geht? Und wer das nicht mag... es gibt doch tausende von Bücher, da findet jeder was!
Es ist doch einfach schön im Winter, wenn es schneit und es kalt draußen ist, mit einem guten Buch und einer warmen Tasse Kakao im Bett zu legen, während nebenbei der Duft einer Vanille-Kerze durch das Zimmer zieht. Ich frage mich auch häufig, woran das liegt, dass viele gar nicht lesen. Man muss ja nicht jeden Tag ein Buch lesen (viele haben ja auch gar nicht die Zeit dazu), aber ab und zu..
Liegt es an den Eltern? Ich weiß, dass meine Mutter immer sehr dahinter stand mit den Büchern: Fast jeden Tag hat sie mir als ich kleiner war vorgelesen und hat mir auch ab und an ein Buch mitgebracht. Vielleicht lese ich deshalb so viel, aber kann man das verallgemeinern? Kann man sagen, dass die Eltern an dem Desinteresse dran Schuld sind? Oder liegt es eher an der persönlichen Neigung eines Menschen? Vielleicht liegt es auch am Umfeld, also sprich mit wem man in Kontakt tritt?!

 Ich würde sehr gerne eure Meinung hören. Vielleicht kennt ihr ja irgendwelche Studien darüber? Mich würde es wirklich interessiert, wie ihr darüber denkt.

8 comments:

  1. Hallo,

    ich habe mich auch schon häufiger gefragt, warum es Menschen gibt, die nicht gerne lesen. Eine wirkliche Antwort habe ich darauf aber auch nicht. So wirklich nachvollziehen kann ich das nicht, denn für mich wäre ein Leben ohne Bücher unvorstellbar. Dafür kann ich auf viele Dinge verzichten, die andere wiederrum nicht missen möchten.

    Ich denke man kann das Verhalten der Eltern in Bezug auf das Leseverhalten nicht komplett verallgemeinern. Wobei ich schon denke, dass einen dies prägen kann. Woher soll man auch den Bezug zu Büchern bekommen, wenn die Eltern einen immer nur vor dem TV oder der Playstation parken und den Kindern nicht mal ein Buch in die Hand drücken? Ich denke, dass Kinder die so buchlos aufwachsen nicht so häufig zu Leseratten werden wie Kinder, denen viel vorgelesen wird und die mit dem entsprechenden Alter auch selbst Bücher lesen. Aber ob das tatsächlich so ist oder nur simple "Hausfrauenpsychologie" ist, weiß ich natürlich nicht.

    Ob es Studien oder ähnliches dazu gibt, würde mich aber auch mal interessieren.

    LG
    Jai

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    1. Vielen Dank für deinen Kommentar.
      Ich stimme dir vollkommen zu in Bezug auf die Eltern, denn ich glaube, dass die Zeit des Vorlesens der Eltern in der Kleinkindzeit einen sehr prägen kann. Ich spreche da aus persönlicher Erfahrung.
      Liebe Grüße

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  2. Grundsätzlich gehöre ich auch zu der Gruppe, die gerne lesen. Ich lese viel und schnell und finde es keineswegs langweilig. NICHT IM GERINGSTEN! Ich meine, wo finde ich sonst so viele spannende Welten, kann so viele verschiedene Facetten von Menschen kennen lernen und so viele magische Wesen treffen. In so viele Länder wie ich in Büchern gereist bin, werde ich in meinem realen Leben nie reisen.

    ABER ich habe Schulliteratur auch sehr ungerne gelesen. Zum Teil deswegen, weil ich es musste und ich leider schon immer gerne das Gegenteil von dem gemacht habe, was man mir sagte. :-) Zum anderen lags einfach auch an den Büchern selbst. Da wird schon recht viel trockener Stoff vermittelt, was man meiner Meinung nach auflockern könnte. Noch heute lese ich sehr ungerne Stücke und (Goethe, Schiler, Skakespeare usw.). Das lasse ich mir im Theater viel lieber vorspielen.

    Soweit meine Gedanken dazu.
    Liebe Grüße
    Sara

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    1. Klar, ich kann verstehen, warum man Schulliteratur nicht gerne liest. Vieles ist sehr trocken und die Sprache ist auch nicht immer einfach. Aber warum kann man sich nicht einmal zusammenreißen und die Lektüre, die maximal 150 Seiten umfasst, lesen und sich nicht andauernd über das Bücher lesen beschweren? Wie gesagt finde ich, dass lesen zur Allgemeinbildung gehört. Auch wenn man sich vielleicht nicht an alles an bspw. Shakespeares Romeo&Julia erinnern kann, ist es doch wichtig, davon gehört zu haben.
      Meistens wird die Schulliteratur auch mit einem Theaterbesuch verbunden.
      Vielen Dank für deinen Kommentar. :)
      Liebe Grüße

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    2. Da bin ich vollkommen bei dir, auch ich habe immer zu denjenigen gehört, die die Schulliteratur brav gelesen hat, auch wenn ich sie zum Teil stinklangweilig fand.

      Ich stimme dir ebenso zu, dass es eine gewisse Grundbildung geben muss, man gewisse Bücher/Stücke einfach kennen sollte. ABER ich glaube nicht, dass man das 1. wirklich jedem vermitteln kann, denn nicht jeder interessiert sich dafür und 2. man es an den Schulen etwas anders rüberbringen sollte. Ich finde, da sollte bei den Lehrern ein bisschen mehr Fantasie im Spiel sein, um genau diesen "Grundkanon" an Literatur an die Schüler zu bringen.

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  3. Hallo bookworm,

    ich denke viele sind einfach auch "zu faul" überhaupt mit dem Lesen zu beginnen. Ich kenne so viele Leute, die in mein Bücherregal schauen und sagen: "Boar, wenn ich diese Wälzer sehe, das wäre mir viel zu viel Arbeit." Arbeit? Ja nee is klar! Für mich können Bücher nicht dick genug sein. ;) Ich denke, jeder taucht gern in fremde Welten ein und es gäbe auch für jeden die perfekten Geschichten, aber "die Überwindung" sich einem Buch "hinzugeben" fehlt vielen Menschen. Vielleicht auch aus Zeitmangel. Mir geht es oft so, dass wenn ich Stress in der Arbeit habe oder sehr ausgeplant bin, einfach keine Zeit zum Lesen finde. Ich weiß aber, dass es mich entspannt und es keine spannendere, schönere Freizeitbeschäftigung für mich gibt.
    Andere machen neben Schule/ Arbeit noch Sport, gehen in Vereine, haben andere Hobbys. Vielleicht sind sie auch nicht mit Büchern aufgewachsen und wissen auch gar nicht wie es ist ein tolles Buch zu lesen. Die haben dann nur die Schullektüre und wenn diese wie oben genannt auch noch totlangweilig vermittelt wird, fehlt schlichtweg die Bindung zu Büchern. Diese Menschen haben dann auch keine Geduld "ihr Genre" zu finden bzw. suchen nicht, weil die Grundeinstellung eben "Lesen ist langweilig." ist. Ich mache z.B. keinen Sport, weil ich es langweilig finde, aber vielleicht habe ich nur nicht die richtige Sportart gefunden!?

    Ich denke jeder der gern Filme schaut, würde auch sicher irgendein Buch toll finden. ;)

    Ich sage zu jedem "Nichtleser", dass sie arm dran sind, denn man verpasst nicht nur tolle Geschichten, sondern durchaus auch die Möglichkeit zu spielendleichter Bildung, quasi nebenbei.

    Denn Lesen ist Wissen und Wissen ist Macht! ;)

    Liebe Grüße
    Becci :)

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    1. Wenn es wirklich so sein sollte, dass viele einfach "zu faul" sind, das ist das sehr schade. Gerade da sollte das Umfeld, vor allem Eltern, die Initiative ergreifen und Bücher den Kindern näher bringen.
      Ich finde es sehr schön zu wissen, dass es noch einige gibt, die sehr gerne und viel lesen.

      Danke für deinen Kommentar.
      Liebe Grüße :)

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  4. Ich finde Lesen auch überhaupt nicht langweilig ;-) Aber ich denke, dass man zum Lesen - oder um das Lesen genießen zu können - eine ganze Portion Fantasie benötigt. Und die fehlt vielen Leuten einfach. Und ich fürchte auch, dass die Fantasie in den Köpfen der Menschen immer weniger wird. Eins steht für mich fest: Ich werde meine Kinder von frühester Kindheit an auf jeden Fall zum Lesen motivieren, ihnen vorlesen usw. Natürlich garantiert das nicht, dass sie am Ende tatsächlich Bücherwürmer werden, aber mehr kann man dann einfach nicht tun. Versuchen werde ich es! Bei uns war es so, dass meine Mutter auch gerne gelesen hat und sie war (und ist) in vielen Dingen ein Vorbild für mich. Vielleicht wurde ich deshalb zur Leseratte, wer weiß ;-)

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