Wednesday 19 June 2013

Kleine Kannibalen von Torsten Krol

Autor: Torsten Krol
Originaltitel: The Dolphin People
Titel: Kleine Kannibalen
Verlag: Blessing Verlag
Preis: 18,99€ (ISBN 978-3-896-674-050)

Seinen kleinen Bruder hatte er auf der Überfahrt von Deutschland nach Südamerika vor meterlangen Anakondas, den Ungeheuern des Dschungels, gewarnt. Erich Linden, sechzehn Jahre alt, bringt 1946 – die Heimat zerstört, der Vater gefallen – eine Fahrt ins Ungewisse hinter sich, hinein in ein neues Leben, das er mit Bruder Zeppi und seiner Mutter in der Obhut seines Onkels Klaus in Venezuela finden soll. Nur noch ein kurzer Flug trennt die Familie von dem Ort im Orinokobecken, wo Klaus seinen neuen Posten antreten wird. Doch ein Sturm zwingt die Maschine zur Notlandung in einem Fluss. Verloren in den Weiten des venezolanischen Urwalds begreift Erich nach und nach, dass sein neuer Vater Klaus keineswegs der noble Herr ist, als der er sich gibt. Und dass es Zeit ist, seinen eigenen Weg zu gehen, der vielleicht zurück in die Zivilisation führt.

Ein Buch, das mich zwiespaltig zurücklässt. Auf einer Seite gefällt mir gut, dass hier von einem völlig neuen, fremden Stamm erzählt wird. Ob es diesen Stamm wirklich gibt, weiß ich nicht. Interessiert mich auch eher nicht so. Es ist immer sehr interessant, wenn man von Menschen erzählt bekommt, die außerhalb der zivilisierten Welt leben. Man kann so vieles ableiten und auf sein eigenes Leben versuchen zu projizieren.  Auf anderer Seite wird in diesem Buch vor allem auf Sex Wert gelegt. Erich lernt ein junges Mädchen, das ihn total fasziniert, vor allem sexuell. Ziemlich ausführlich erzählt Torsten Krol wie Erich sich in Bezug auf das Mädchen fühlt. Zugegeben, das hat mich angenervt. Aber wichtig ist zu wissen, dass das Körperliche eine ganz andere Stellung erfährt, es wird auf eine komplett andere Stufe gestellt.
Nun ja, anderer Stamm, andere Sitten. Dies sollte man auf alle Fälle beachten. Neugierig auf den Autor bin ich aber geworden, da er anonym schreibt. Vielleicht lege ich mir mal sein erstes Buch zu und werde euch darüber berichten.

Saturday 8 June 2013

Lost in Seoul - eine atemlose Liebe von Anna Ljubow

Autor: Anna Ljubow
Titel: Lost in Seoul - eine atemlose Liebe
Verlag: epubli
ISBN: 978-3-8442-3072-7
Es handelt sich hierbei um eine Hardcoverausgabe, die (noch) nicht im Handel erhältlich ist.

Der Roman erzählt auf verstörende Weise die Geschichte einer Frau, die sich in einem fremden Land in ihrem privilegierten Leben langsam immer mehr verliert. Haltlos rutscht sie in eine Affäre mit einem sehr bestimmenden, souveränen Mann; moralische Grenzen verschieben sich, werden übertreten - der zerstörerische Sog zieht den Leser atemlos mit. Unaufhaltsam treibt die Protagonistin auf den Abgrund zu - ohne die Chancen auf eine Rückkehr in ihr normales Leben nutzen zu können.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist in schlichen Schwarz-Weiß-Tönen festgehalten und die Hardcover-Ausgabe fühlt sich sehr griffig an. Besonders gut hat mir die Schreibweise der Autorin gefallen: die kurzen, ausreichenden Sätze. Man kommt mit der Handlung hinterher und kann zeitlich alles sehr gut einordnen.Die Geschichte hat mich fassungslos zurückgelassen. Es ist sehr spannend und emotionsgeladen geschrieben. Ich kann bis jetzt immer noch nicht verstehen, wie eine Frau sich in so eine Affäre hinein begibt, die - für mich - alles andere als mit Leidenschaft zutun hat. Für die Protagonistin ist die Affäre leidenschaftlich, durch die Drogen, den Sex und die Gewalt. Als Außenstehende sieht man das immer anders. Ihre Abhängigkeit, ihre Taten - für mich ist das alles nicht nachvollziehbar. Gut finde ich, dass die Protagonistin nichts bis ins Detail beschrieben wird, sie bleibt im ganzen Buch namenlos. Jede Person kann sich in sie hineinversetzen.

Fazit: Es ist wirklich sehr spannend und packend geschrieben, vor allem über das Ende wird mit Sicherheit jeder nachdenken. Sehr gelungen finde ich auch, dass diese Geschichte in gerade einmal 140 Seiten gepackt wurde ohne das man das Gefühl, das etwas fehlt. Im Großen und Ganzen hat mir das Buch zwar gut gefallen, allerdings konnte ich mit der Hauptperson nicht wirklich viel anfangen.

Bitte beachten, dass das Buch erst ab 16 Jahre ist.

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